Samstagmorgen, kurz vor 11 Uhr und ein Wochenende voller Segeln liegt vor uns. Wenn das nicht mal eine schöne Aussicht ist.

Einer nach dem anderen kommen wir, angelockt von frischem Kaffeeduft, im Verein an. Nach 1.5 Jahren Abstinenz (dem bösen Wort mit C sei Dank) können wir uns endlich mal wieder zum Blauwasserclub treffen.
Der geplante Vortrag muss leider kurzfristig ausfallen, aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben, es wird schon noch funktionieren mit dem Navigieren in Tidengewässern. Und wenn wir eins sind, dann doch spontan.
Gestärkt mit einem leckeren Frühstück geht es nun gedanklich nicht in den Norden, sondern in den Süden nach Kroatien. Gespannt lauschen wir Thomas Bericht von seinem Urlaubstörn im letzten Jahr. Eindrucksvoll war auch seine Erfahrung, wie schnell sich das Wetter auf der Adria ändern kann von strahlendem Sonnenschein hin zu Regen und Wind mit Geschwindigkeiten um die 48 Knoten. Ein Grund mehr, warum für die Regensachen immer ein Platz in der Reisetasche sein sollte.

3h später, außerhalb der Bootshalle in der Sonne ist es mittlerweile wärmer als drinnen und die Chroniken sind auch durchforstet. Google vergisst ja bekanntlich nie, auch nicht, dass der erste Blauwasserclub im Frühjahr 2012 stattfand. Nächstes Jahr haben wir also Grund zum Feiern. In entspannter Atmosphäre bleibt noch Zeit für das ein oder andere Gespräch und die ersten verlassen den Verein wieder gen Heimat mit dem Wissen, dass wir uns ja bald wiedersehen.
Keine 24h später, die Temperaturen sind wieder deutlich gesunken und nun nahe der 0 Grad. Auf den Planen der Boote befindet sich Reif, der malerisch in der Sonne glitzert. Unser Verein gleicht einem Ameisenhaufen, wollen doch viele beim Absegeln dabei sein. Kurz nach 11 Uhr ist der Steg dann fast verwaist, insgesamt 15 Boote sind auf dem Weg stromauf zur Wesenitzmündung. Von dort geht es entspannt unter Segeln wieder zurück, die ein oder andere Grundberührung bleibt dabei auch nicht aus, aber seien wir doch mal ehrlich, genau so kennen und lieben wir doch unser Heimatrevier.
Wieder an Land füllt dann ein festliches Buffet unsere Mägen. Gut gesättigt geht es zum gemütlichen Teil des Abends über, alle schwelgten in Erinnerungen, folgen den Bildern aus 70 Jahren SCW oder tauschen die ein oder andere Anekdote dazu aus.
Auch wenn es offiziell das Absegeln ist, so ganz das Ende der Saison ist es dann doch noch nicht. Es folgen noch die Vereinsmeisterschaft und für alle Glücklichen, die (im Gegensatz zu mir) schon über 25 sind noch der Rumpokal. Für alle anderen sei gesagt, auf jeden Herbst folgt auch wieder ein neues Frühjahr und damit auch ein neues Ansegeln. Bis dahin bleibt genug Zeit, Urlaubspläne zu schmieden, die Boote auf Vordermann zu bringen und von den Erlebnissen der letzten Saison zu träumen.