Über 100 Teilnehmer nahmen traditionell am Jugendseglertreffen in Tschechien teil. Segler aus 7 sächsischen Vereinen waren mit zahlreichen Booten der verschiedensten Klassen angereist. Jugendliches Alter war dabei nicht Bedingung. Viele der Teilnehmer kommen schon seit Jahren, manche waren zum ersten Mal dabei. Neben Segelkindern, Trainern und Eltern ist das Wochenende auch vielen anderen Wassersportlern und Freunden seit Jahren im Kalender reserviert, viele erwachsene Segler und ihre Freunde lockt das Fluidum der Veranstaltung.
Die Vorbereitung der Veranstaltung gestaltete sich in diesem Jahr schwierig. Durch den Besitzerwechsel auf dem Zeltplatz war bis kurz vor der Veranstaltung vieles unklar, aber es kam besser als vermutet - neue Sanitärräume waren zwar im Bau, aber nutzbar. Die schlechten Wetterprognosen luden auch nicht zum Freudentanz ein. Außerdem wurde die Anreise von einem Unfall des Optihängers überschattet.
Die ersten Wachwitzer Boote starteten übrigens bereits am Mittwoch, am Donnerstag machten sich dann weitere Boote auf den Weg, am Freitag starteten die Landtransporte in Richtung Tschechien. Wolfgang Beier stellte zum Glück seinen Transporter für die 4 verunglückten Optis zur Verfügung, so dass am Ende 10 Wachwitzer Optis am Zernosekysee eintrafen. Die beiden folgenden Tage waren zum Segeltraining auf dem See vorgesehen. Unter der Flagge des SCW segelten immerhin 18 Boote, insgesamt waren 19 Optis, 12 andere Jollen, 3 Kutter und 6 Dresdner Jollenkreuzer auf dem See. Das Wetter war nicht besonders, Kälte und Regen wurden nur selten von Sonnenstrahlen unterbrochen! Und trotzdem war die Stimmung ausgezeichnet.
22 Wachwitzer Jugendliche und Kinder nutzten die guten Revierbedingungen und die Trainingsangebote, die für die ca. 50 Junioren angeboten wurden. Besonderheit in diesem Jahr war die Arbeitsteilung unter den vielen angereisten Trainern der verschiedenen Vereine. Die Jollen trainierten erstmalig in Leistungsgruppen und nicht „getrennt nach Verein“. Dadurch war die Ausbildung sehr effektiv. Leider gestaltete sich der Wind für die Anfänger etwas schwierig. Die Neulinge Beatrice und Elin waren trotzdem bei jedem Training unermütlich. Auch die Jugendjollen hatten es nicht leicht - sie wurden durch die große Anzahl von Kindern (ca. 25, darunter viele Anfänger) ein wenig in den Hintergrund gedrängt.
Bereits am Sonntagvormittag brachen 7 Boote zur Rückfahrt auf, in Postelwitz machten sie Station und trafen bereits Montag in Dresden ein. Die Wachwitzer Eltern wurden nach dem Mittag von Kutterführer Bert zum gemeinsamen Bootsausflug in die Eisdiele in Lovosice eingeladen. Danach gab es bei der Zeltplatzwirtin "auf Bestellung" Gulasch mit Knödeln ... sehr lecker.
An den Abenden konnte man sich in den verschiedenen Gesprächsrunden austauschen. Am Lagerfeuer wurde gesungen oder geklönt, Erzählungen über vergangene Treffen waren dabei genauso interessant wie die Absprache der Vereinstrainer und Eltern über neue Vorhaben. Erstaunliche Geschichten kamen zur Sprache, so auch über vergangene Ausbildungswanderfahrten, verschiedene Regattaerlebnisse, die ersten Erfahrungen von Eltern und Trainern. Auch die Planung kommender Veranstaltungen und die Diskussion über zukünftige Mannschaften sowie Diskussionen über die prinzipiellen Ziele der Jugendarbeit beim SCW waren Dauerthema.
Am Montag begann für die meisten Boote die Rückreise. Insgesamt 15 Optimisten segelten auf der Elbe stromab, davon 9 vom SCW. Betreut wurden sie von 4 großen Segelbooten und dem neuen SCW-Schlauchboot. Der Wind war böig und stark. Umso größer ist die Leistung von Beatrice und Elin, sie kämpften sich gegen den starken Wind bis zur Schleuse. Auch Jonas beeindruckte die Trainer und seine Eltern durch sein erstaunliches Können und großen Kampfgeist. In Usti wurden die Optis verladen. Dann fuhren die großen Boote in Richtung Deutschland weiter, 5 Optisegler aus Wachwitz waren dabei. Zuerst musste die Schleuse überwunden werden. Später ging es weiter stromab bis Postelwitz. Dort übernachteten die Gräfin Cosel (mit Jonas und Josef) und der Kutter Ruckswilli (mit Jakob, Anissa & Till). Am nächsten Tag fuhren auch diese Nachzüglerboote zurück in die Heimathäfen.
Die Veranstaltung war trotz mäßigem Wetter ein großer Erfolg, insbesondere auch durch das Engagement vieler Eltern und Übungsleiter, die sich im Interesse des Gesamtgelingen über die Grenzen des eigenen Vereins hinaus eingesetzt haben. Ein besonderer Dank geht an Linda und Lutz für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Betreuung der Optis und an Wolfgang Beiewr für seine unkomplizierte Bereitstellung eines Ersatzfahrzeuges nach dem Unfall des Optitransportes.
Das nächste Jugendseglertreffen findet übrigens vom 20.-25.Mai 2010 statt.