Nach dem am Dienstag alle Vorbereitungen getroffen waren, und wir das Boot sicher verpackt haben ging es dann endlich am Mittwoch nach der Schule los. Auf geht es zur deutschen Meisterschaft, in die wunderschöne Hansestadt Wismar. Nach langer Fahrt sind wir dann endlich spät abends in der Jugendherberge in Wismar angekommen. Noch schnell was essen und dann ab ins Bett. Denn wir mussten ja am nächsten Morgen früh aufstehen.
Am Donnerstag ging es dann direkt nach dem Frühstück mit Auto und Boot zum Hafen. Hier trafen wir unsere Trainerin Kathi und unsere Thüringer Freunde. Nachdem die Boote aufgebaut und das Motorboot im Wasser war, hieß es umziehen und ab auf die Ostsee. Wir segelten uns ein, übten Starts, Mannöver und fuhren kleine Übungskurse ab. Nach der Mittagspause fuhren wir nur mit einem Boot raus, das andere Team fuhr auf dem Motorboot mit. Das Übungsziel hieß: Trapezwenden. Den Abend verbrachten wir dann wieder in der Jugendherberge.
Am Freitagmorgen wurden wir von unserer Trainerin abgeholt, und sind zum Hafen gefahren. Als wir ankamen stürmte es auf der Ostsee, weswegen wir erstmal auf den Theorieunterricht zurückgreifen mussten. Nach langem Überlegen beschloss unsere Trainerin dann jedoch wieder mit dem älteren Boot aufs Wasser zu gehen, und erstmal nur im tiefen geschützen Kanal zu trainieren. Als wir uns dann so langsam an den Wind gewöhnten, ging es nochmal kurz zum hacken auf die Ostsee… Auch dies verlief zum Glück ohne Kenterung, und so wurde kein Mast im Ostseesand der flachen Wismarer Bucht gebadet.
Am Samstagmorgen war dann früh aufstehen angesagt: Wir mussten unsere Boote vermessen lassen, und da das bei 95 Teilnehmern etwas länger dauert, wollten wir möglichst weit vorn in der Reihe stehen. Nach dem das auch alles reibungslos funktionierte, wurde ein letztes Mal trainiert. Am Abend trafen wir uns dann zur Auswertung bei den Thüringern in der Wohnung. Nachdem wir gemeinsam gegessen haben ging es zur Videoauswertung. Später am Abend fand dann die offizielle Eröffnung des Yacht Clubs in Wismar statt.
Am Sonntag war es dann so weit: der erste Wertungstag ist gekommen. Da wir zum Glück zuletzt starten mussten, konnten wir uns die Starts der anderen anschauen, um uns auf den ersten Lauf vorbereiten. Dann war es soweit, und los ging es auf dem riesigen Kurs. Mit dem immer weniger werdenden Wind, wurde es leider auch immer schwerer. Da nur der Wind runter gegangen war, die Welle jedoch noch gleich groß waren schleppte sich das Boot eher schleppend über die Ostsee. Die Bedingungen am Montag waren allerdings nicht viel besser. Der Wind ist noch weiter runter gegangen und der Schwell vom Vortag war auch noch da. Nach Absprache mit unserer Trainerin hatten wir dann endlich den perfekten Trimm für das Wetter.
Später am Tag kam dann endlich eine dicke Wolke mit Wind, und endlich lief der Kahn wie er sollte. Jedoch ein bisschen zu spät... nach der besten und leider auch letzten Wettfahrt des Tages. Am Abend waren wir dann noch alle zusammen schön essen. Am Dienstag allerdings sah es mit dem Wetter nicht so schön aus. Als wir den Hafen erreichten, erfuhren wir das für die Silberflotte heute keine Wettfahrten angesetzt werden. Der Grund: Gewitterwarnung. So beobachteten wir das Geschehen der 470er und der Goldflotte vom Motorboot aus. Auch da konnte man sich vieles abschauen. Am Mittwoch sah es dann ähnlich aus.Diesmal jedoch hing für alle die Startverschiebungsflagge oben. Nach mehreren Stunden warten wurde jedoch verkündet, dass nur die 470er auf Grund der Europakampagne einen Lauf machen werden. Dies wollten wir uns natürlich noch ansehen bevor wir den langen Heimweg antreten würden. Als alle 470er auf dem Wasser waren erkannte man das das Startschiff Schwierigkeiten hatte bei der enormen Welle zu ankern. Nach 30 Minuten musste dann auch noch dieses Rennen abgeblasen werden, und alle begannen ihre Boote abzubauen...
Pavel Kosorin, ein tschechischer Publizist, hat mal gesagt: „Der Herbst ist die Jahreszeit, in der die Natur die Seite umblättert“. Ergänzend dazu könnte man vielleicht sagen: Für uns Segler des SCW ist der Herbst die Zeit, in der die Segelveranstaltungen weniger werden, die Boote so langsam ins Trockene kommen, erste Reparaturaufgaben für den Winter geplant werden, die Erinnerungen an Segelerlebnisse des Sommers geteilt werden…
Kein Wunder also, dass sich am vergangenen Sonntag viele Vereinsmitglieder zum traditionellen Absegeln trafen, um gemeinsam die Saison würdig zu beenden und die letzten Sonnenstrahlen auf dem Wasser zu genießen. Pünktlich um 11 Uhr zum Ablegen hatten dann auch alle Windgötter Gnade mit uns und bescherten uns mit Windstärke 3-4 aus West optimale Segelbedingungen.
Das Ergebnis: Der Steg in Wachwitz war verwaist, denn 13 Boote segelten bis hinter das Pillnitzer Schloss um sich von dort aus gemeinsam zurück auf den Weg nach Wachwitz zu machen. Grundberührungen blieben bei dem niedrigen Wasserstand leider nicht aus, zum Glück ist aber kein ernsthafter Schaden entstanden. Manch einer entschied sich bereits im Vorfeld, den Rückweg unter Motor zu absolvieren (bei 62cm Wasserstand bleibt manchmal nicht viel Platz zum kreuzen), andere nutzten den Wind noch einmal und kreuzten stromab. Unterwegs boten wir mal wieder ein begehrtes Fotomotiv für die Passagiere der Dresdner Elbfähren und manch ein Passagier der Weißen Flotte staunte nicht schlecht, als eine Ixylon nur knapp hinter dem Heck des Dampfers vorbeisegelte. Glücklich und zufrieden erreichten alle am frühen Nachmittag den Heimathafen, wo die ersten bereits mit dem Abbau der Boote begannen.
Bei Leckereien vom Grill, selbstgebackenen Kuchen und unterhaltsamen Gesprächen über die vergangene Saison fand der Sonntag einen schönen Ausklang.
Nach erfolgreichen Schnupperkursen im August starteten zahlreiche Jugendboote (darunter auch 10 vom SCW) Ende September zum Pratzschwitzer Segeldaddeldu! In drei Gruppen trainierten die Optis und 420er auf dem kleinen Kiessee bei Pirna! Während die Anfänger auf dem stehenden Gewässer wunderbar die Gundkenntnisse des Segeln erlernen konnten, trainierten die fortgeschrittenen Optis und 420er vor allem Manöver und Starts. Am Samstagnachmittag wurde dann bei den Optis eine Reporterregatta gesegelt bei der es darum ging, dass mehrere Boote, darunter eben auch ein Anfänger gemeinsam durchs Ziel gehen!
Besonders anspruchsvoll war in diesem Jahr der niedrige Wasserstand - zahlreiche Untiefen und Sandbänke mussten markiert werden um Schäden zu vermeiden. Nicht immer gelang das und so musste an Land auch eine Notreparatur aneinem 420er vorgenommen werden! Trotzdem ist dieses Wochenendtraining für die Elbsegler von großer Bedeutung, denn das stehende Gewässer und die intensive Ausbildung ist mit dem wöchentlichen Wassertraining nicht zu vergleichen - der Lerneffekt von großer Bedeutung! Am Sonntag reisten dann noch Optisegler aus Geierswalde an um an der kleinen Wertungsregatta der Ostsachsenliga 2018 teilzunehmen! Die regatta selbst gewann Gustav. Jedoch wird er als B-Segler bei der Jüngsten-Regattaserie "Ostsachsenliga" nicht mehr gewertet. Diese Serie gewann Jannik vom SCW.
Regen und Sturm kamen zum Glück erst nach dem Abbau des Stützpunktes, so dass zwar in Wachwitz alle Segel, Planen und Zelte noch einmal ausgerollt werden mussten, jedoch keine Schäden durch starken Wind entstanden!
Am Samstag reisten wir sehr früh nach Bautzen und fanden den Segelclub mit Hilfe der Wegbeschreibung nach einer 180° Drehung auf einem, sich als Sackgasse erweisenden Feldweg, sogar relativ zügig. Bei der Eröffnung begann um 10:00 wurde dem Wettfahrtleiter noch mit einer Flasche Sekt und einer riesigen Packung Toblerone zum Geburtstag gratuliert.
Anschließend begaben sich die Teilnehmer zum Startfeld und die Erste der drei Tageswettfahrten wurde gesegelt. Es starteten drei Boote in der offenen Klasse, 14 Optis, 4 tschechische Kadets und 16 Europs.
Nach einem Erfolgreichen ersten Segeltag wurden an Land die Boote verpackt und nicht wenige Teilnehmer machten sich auf den Weg nachhause.Vorerst wurde jedoch gegen noch eine Protestverhandlung gegen Jannik, einen Optisegler vom SCW geführt, welche dieser leider verlor. Nichts desto trotz belegte er einen sehr guten 11. Platz.
Am Sonntag war der Wind nicht vorhanden, was in einem langweiligen Dümpeln auf dem Wasser mündete. Nach einigen vergeblichen Versuchen, gab auch die Wettfahrtleitung klein bei und 14:00 versammelten sich alle Teilnehmer zur Siegerehrung.
Der SCW belegte in der Offenen Klasse den ersten und bei den Optis einen 3., 6. Und 11. Platz.
Ahoi, ich bin ein Wimpel. Ich bin nicht irgendein Wimpel. Ich bin ein Wimpel des SCW und leuchte eigentlich in den Farben der Stadt Dresden, schwarz und gelb. Von uns gibt es noch ganz viele. Meine Brüder sind auf allen Seen, Flüssen, Meeren und Ozeanen unterwegs.
Nun wehe ich etwas ausgeblichen und zerfranselt unter der Saling und meinem Kameraden auf dem Nachbarboot geht es ähnlich. Warum? Wir haben eine Geschichte zu erzählen.
Wir schmücken die Backbordwanten der SY Mareika und der SY Orion. Nach dem langen Winter beobachteten wir emsiges Treiben auf beiden Booten. Es wurde gehämmert, geschraubt und gepönt. Unmengen an Proviant und Ausrüstung wurden an Bord gebracht, so dass wir gefühlt 20 cm der Wasserfläche näher kamen. Anfang Juni stachen wir in See, huch was waren wir aufgeregt. Leuchtend wehten wir unter der Saling.
Vorbei an kilometerlangen Sandstränden, den Wanderdünen von Leba und der polnischen Steilküste. Stolz präsentierten wir uns vor dem Krantor in Danzig, auch Königin der Ostsee genannt. In Russland begegnete uns die sprichwörtliche Gastfreundschaft. Trotz fehlender Liegeplätze wurde alles Menschenmögliche getan, um uns herzlich willkommen zu heißen.
Im Baltikum lernten wir die Ostsee von ihrer schönsten aber auch von ihrer aufbrausenden, rauen Seite kennen. Wunderschöne Sonnenauf- und untergänge bekamen wir zu Gesicht. Besondere Höhepunkte waren das mediterrane Flair im Kurischen Haff, Mitsommer in Riga, die Altstadt von Tallin und die weißen Nächte im Norden.
Unsere Reise führte uns weiter durch die Inselwelt Finnlands und den Ålandinseln. Dabei überquerten wir auch den 60. Breitengrad. Der nördlichste Punkt war hiermit erreicht, von nun an ging es wieder südwärts durch die schwedischen Schären. Hier mussten wir ganz schön Ausguck halten, denn eine Berührung mit den Steinen kann gefährlich sein. Zeitweise war es ganz schön eng, aber das Fahrwasser war gut betont. In Schweden bekamen wir das „Venusjahr“ deutlich zu spüren. Der Himmel war blau, keine Wolke dafür reichlich Sonne. Selbst die Ostsee hatte Mittelmeertemperatur.
Südlich von Stockholm war es dann soweit. 6 Wochen waren wir zwei Wimpel gemeinsam unterwegs auf Entdeckungstour, nun mussten wir uns trennen. Mein Bruder auf der SY Mareika segelte über Bornholm Richtung Heimat und mich zog es noch etwas nach Westen, in das schwedische Binnenland auf den Götakanal und ins Kattegat und von dort südwärts Richtung Heimat.
Unser Nachbar, das Steuerbordwant, hat öfters mal die Flagge gewechselt. Am letzten Tag waren sie alle 9 gleichzeitig wieder da.
Oftmals wurden wir gefragt, was war das Schönste an Eurer Reise. Wir können es Euch nicht sagen, wir waren einfach nur glücklich. Nach so vielen Tagen und weit über 1000 Meilen auf See könnt ihr Euch nun vorstellen warum wir so aussehen, wie wir aussehen.
Mandy und Tobias Mosemann, Conny und Jens Tusche
© 2024