'November-Uniform-Tango-Echo-Lima-Lima-Alpha' - Damit diese Worte über die Elbe schallen können, setzt es Dreierlei voraus: Erstens kann nicht übermäßig viel Wind sein, sonst könnte man die zarten Stimmen der drei mitreisenden Mädchen nicht hören. Zweitens muss wohl jemand das Flaggenalphabet entdeckt haben und drittens sind wohl noch Überreste der zum Hochwasser gespendeten Nutella-Vorräte verblieben. Der MSC Wittenberg ist seit Tagen die erste Bleibe in nächster Nähe zur Zivilisation. Hier wurden wir 'Älteren' (die wir die 20 überschritten haben) zunächst von der Frage überrascht, weshalb wir denn am Steg und nicht wieder in einer der Buhnen nächtigen würden. Zu unserer Freude hatten wir offenbar die Attraktivität sanitärer Einrichtungen gegenüber der klassischen Klappspatenmethode für die Jüngeren überschätzt. Wie in den vergangenen Tagen erfüllt sich die Abendluft auch in der Lutherstadt mit dem vertrauten Fauchen der Benzinkocher, dem typischen Hintergrundgeräusch des kollektiven Essensbereitungsprozesses, bei welchem Johannes allabendlich selbst errichtete kulinarische Maßstäbe neu setzt. Eine Woche ist es nun her, als wir in Dresden starteten und wenige Meter vorm Meissner Steg, dem ersten Etappenziel, vollständig eingeregnet wurden. Dies wurde später beim Ablegen in Torgau allerdings noch überboten, als unser Segelwille im Keim erstickt und wir durch heftige Regenböen zu einer kleinen Motor-Etappe gezwungen wurden. Doch das ist eigentlich schon fast nicht mehr der Rede wert, denn auf jede meteorologische Dusche folgten genügend Bade-, Cappuccino- oder Lagerfeuermöglichkeiten an einem der Mini-Strände auserwählter Buhnen, welche die Erinnerungen daran schnell verblassen ließen. Zugegeben, die Strecke bis Wittenberg ist nicht von astronomischer Dimension, dafür ist es der Grad der allgemeinen Entspanntheit. Die Wahrnehmung einzelner Stunden ist inzwischen kaum noch möglich und wir werden nach Kräften weiter daran arbeiten, auch gegenüber größeren Zeitskalen unempfindlich zu werden.
Ergänzend sei erwähnt, dass sich folgende Kombinationen in den vergangenen Tagen als relativ ungünstig erwiesen haben: Lenkdrachen & hohe Bäume, Lenzventile & Elbwasser, flache Buhnen & saugende Schlepper sowie Lebensmittel und knirschende Sandkörnchen.
Nach knapp 10 Stunden Fahrt unter strahlend blauem Himmel konnten wir unsere mobile Sauna endlich verlassen und im organisierten Chaos ein lauschiges Plätzchen zum Zelten suchen. Während die Landcrew das Wetter am darauffolgenden Tag in vollen Zügen genoss, stand das Segelduo 3h zur Segelvermessung an. Um dann gesagt zu bekommen, dass mit dieser Fock kein Start möglich ist. In einer einstündigen Not- Lötaktion konnte die Regatta gerettet werden, aber dazu mussten dem Unterliek 5mm geraubt werden. (So haben die anderen wenigstens auch eine Chance!) Die Vermessung verging danach wie im Flug. Vermessung erfolgreich, Boot darf leben! Am Ende des Tages winkten heiß ersehnte Gruppenfotos, feierliche Eröffnungsreden und ein Feuerwerk bei Sonnenschein. Nun heißt es - Segel streichen! Grüße aus Ribnitz und an Deck alle wohlauf
Sonntag, 21.07.2013: Der Tag begann gemütlich mit entspanntem Frühstück und Campingkaffee. Das Segeln war bei 3(4) Bft. und Einzelbetreuung alles andere als gemütlich. Rote Streifen und Blasen waren die Bilanz von 3h intensivem Salztraining. Fischbrötchen und eine längere Pause mit Filmauswertung richteten wieder auf. Für den Nachmittag stand eine Spiel- und Spassrunde auf dem Programm, um ausgeglichen in den ersten Wettfahrtstag zu starten. Die überaus wichtige und neuentwickelte Handstandtrapetztechnik wurde verfeinert sowie die Schotten auf das Ruder losgelassen. Nach kleinen Tuningmaßnahmen bis in den Abend, waren die Schlafsäcke sehr verlockend.
Montag, 22.07.2013: 0-2 Knoten. Mehr 0 als 2. Stopp. Sind auf dem Wasser. stopp. Liegen in der Hafenanlage. Stopp. Müssen Kuhsturm abwettern.stopp.
A(k)kuter Akkunotstand erfolgreich bekämpft!
Montag: Mit der Sonne im Rücken und einem lauen Lüftchen läuteten die Mädels einen guten Start in die Meisterschaft ein. ...zufrieden in den Schlafsack, hoffnungsvoll in den nächsten Tag.
Dienstag, 23.07.2013:
Heute mal alles nach Plan- außer auf dem Kurs. Ablandiger Wind um 2/3 Windstärken spielten unseren Pfützenseglern eigentlich in die Hände. Aber bei der Wahl der Kreuzseite und gegen die Masse an Meerseglern zogen sie stets den Kürzeren. So blieben leider nur Tickets für Platz 40-aufwärts. Mit einem Sprung ins kühle Nass am Nachmittag konnten sie sich wieder der Sonnenseite der Regatta zuwenden.
Mittwoch, 23.07.2013 (12 Uhr erster Start): An die Sonne hatten sie sich gewöhnt, aber diese huggeligen Wasserberge kamen ihnen zwar entgegen, aber nicht im brauchbaren Sinne. Bei 15-18 Knoten Wind duschten sie im Spritzwasser und kämpften nicht nur gegen die Gegner, sondern auch gegen die Elemente. Mit ihren vorbereiteten Halbwindqualitäten ließen sie andere im Windschatten stehen und gingen danach unfreiwillig baden. In der um 18 Uhr gestartete Abendbrotwettfahrt mussten sie ohne Spi die Verfolgung aufnehmen.
Donnerstag: Trotz Startverschiebung galt es 4 Stunden in der Sonne zu glühen, bzw. den Trainer zu verglühen. Folge: Hitzschlag mit 39,5°C und keine gestartete Wettfahrt.
Freitag: Mit Aussicht auf 0 Wettfahrten liefen sie aus. Zwei Wettfahrten bei leichtem Wind um 5 Knoten wurden es dennoch. In diesen Rennen legten sie wieder zu, so dass der Trainer im Ziel immer mit zwei Lächeln empfangen wurde. Happy End. Auch für Felix, weil er sich nun Vizemeister der Europe nennen darf. Auf diesem Wege möchten wir, die Segler, der Trainer und die Landcrew, Aaron eine schnelle Genesung wünschen.
Der Lehrgang zum Befähigungsnachweis Binnen 2013 ist (fast) Geschichte. Am 14. Juli unterzogen sich 21 Teilnehmer der abschließenden segelpraktischen Prüfung bei Winden zwischen 3 und in Böen 5 Bft. Bereits im Februar begann der jährliche Lehrgang mit einer wöchentlichen Theorieausbildung, Kurzentschlossene nutzten auch die Wochenend-Ausbildung an der Volkshochschule. Alle Schüler hatten dann an 7 Tagen die Möglichkeit der praktischen Segelausbildung - an vier Tagen im Mai und 3 Tagen im Juli standen zwischen 5 und 6 Ausbilder mit ausreichend Ausbildungsbooten der Bootsklasse "Ixylon" in Quitzdorf bereit! In diesem Jahr war die Organisation und Absicherung der Ausbildung besonders schwierig, der mit Veranstaltungen voll ausgefüllte Terminplan des SCW wurde durch die beiden Junihochwasser zusätzlich mit Hochwassereinsätzen gefüllt. Trotzdem wurde die Ausbildung wie geplant durchgeführt, so dass fast alle Teilnehmer auch die Prüfung erfolgreich bestanden. Mit dabei auch Linus und Jakob aus dem Juniorenclub. Herzlichen Glückwunsch sagen die Ausbilder und Organisatoren Hartmut, Andreas, Lothar, Johannes, Jakob, Iris, Christa, Uwe und Thomas. Wir wünschen allzeit gute Fahrt, Mast- und Schotbruch und viele schöne Segelerlebnisse.
Am Wochenende öffnete der Segelclub seine Tor für die Gäste des Elbhangfestes und die Teilnehmer der Landesjugendspiele Segeln! Die Angebote waren vielfältig. Neben einer Schatzsuche für Familien und interessanten Angeboten für Kinder nutzten viele Gäste das Gelände, um sich auszuruhen, zu entspannen, über das Vereinsleben zu informieren und den segelnden Booten auf dem Wasser zuzuschauen! Auch die kulinarischen Angebote waren vielfältig. Dabei mussten die Wachwitzer improvisieren, ist doch das Erdgeschoss des Vereinshauses noch nicht nutzbar! Suppe aus der Gulaschkanone, Fischbrötchen, Räucherfisch, Grillwürste und selbstgebackener Kuchen wurden aber gut angenommen! Der Kuchen zum Beispiel war bereits am Samstagabend fast alle, so dass am nächsten Morgen noch einmal in zahlreichen Haushalten nachgebacken wurde! Auf Grund des Wasserstandes konnten Gästebootsfahrten und Mondscheinfahrt leider nicht wie geplant stattfinden! Durch die überfluteten und verschlammten Elbwiesen war der Steg nur mit dem Boot erreichbar, immer wieder mussten auch Hochwassereinsätze (Treibgut, Ketten umsetzen) durchgeführt werden! Trotzdem waren sehr viele Gäste da,. Besonders voll wurde es am verregneten Samstagabend in der Halle. Die illuminierten Boote am Steg boten eine gute Kulisse, eine Sängergruppe brachte zusätzlich Stimmung!
Auch die Disziplinen der Landesjugendspiele mussten der Hochwassersitutation angepasst werden. Die starke Strömung verhinderte die geplanten Wasser-Wettkämpfe (Wriggen und Segeln). Jedoch wurden 3 Landdisziplinen gestartet. In der Gesamtwertung belegte Wilhelm Böhme vom Wassersportclub Dresden-Loschwitz e.V. den ersten Platz, Platz 2 und 3 belegten Anissa Renner und Beatrice Ulbrich (SCW)!
Viele Mitglieder und Angehörige haben die dreitägige Veranstaltung mit großem Fleiß unterstützt! Die Stimmung war gut und der Ablauf reibungslos - es waren tolle Tage. Nach den ereignisreichen Monaten Mai und Juni geht es nun im Juli intensiv weiter. Die praktische Segelausbildung wird in den nächsten 2 Wochen viele Kräfte fordern.
Kaum zu fassen, aber leider Realität - auch die Wachwitzer Segler trifft die erneut stetig und schnell steigende Elbe so kurz vor dem Elbhangfest mit Landesjugendspielen mehr als hart! Die besonderen Anstrengungen, die beim Aufräumen mit Blick auf diesen bevorstehenden Höhepunkt unternommen wurden, treten in den Schatten - der gerade aktualisierte Hochwasserplan trat in Kraft. Neben den Vorbereitungen des Festes ist mehrfach täglich Treibgut zu beseitigen, der Steg zu rücken und Gefahr abzuwenden! Alle Mitglieder werden gebeten, sich aktiv einzubringen! Der aktuelle Maßnahmeplan ist im Download-Bereich zu finden! ---------------------------------------- Trotzdem - die Wachwitzer Segler laden ein zum Elbhangfest. Neben den typischen und beliebten Wachwitzer Spezialitäten finden an diesem Wochenende auf dem Wachwitzer Gelände die Landesjugendspiele Segeln statt. Wegen des Wasserstandes kann der Schwerpunkt leider nicht beim Segeln liegen, so wie leider auch alle anderen Angebote auf dem Wasser ins Wasser fallen! Dafür wird alternativ ein Stationswettkampf durchgeführt. Die Elbfähre Laubegast - Niederpoyritz fährt trotz des Hochwassers - sie ist von der zur Zeit ausgesprochenen Schifffahrtssperre nicht betroffen. --------------------------------------- 27.6.13: Am den darauf folgenden Wochenenden werden Trainer des SCW mit den Ausbildungsjollen nach Quitzdorf reisen, um die praktische Ausbildung zum Sportbootführerschein abzuschließen. Auch für die Urlaubsfahrten stromab gibt es ab 27.6. eine positive Nachricht. Die hochwasserbedingte Sperrung der Elbe zwischen Pieschen und Wittenberg wurde aufgehoben, die seit dem Morgen geltende erneute Sperrung gilt nur für die Zeit, in der Elbepegel 5 m übersteigt (infos siehe https://www.elwis.de)!